Unsere Tour endet mit Regen, Kunst und einer komfortablen Fahrt nach Minneapolis.
Aufgrund der Wettervorhersage rechneten wir mit Regen. Als wir früh morgens erwachten, war dieser jedoch noch nicht da. Daraufhin bauten wir unser Zelt in Rekordzeit ab. Dazu zügelten wir Ariki zuerst in den Anhänger, wo er aufwachen und uns zuschauen konnte. Bis er fit war, hatten wir das Zelt zu seinem Pech bereits verpackt. Bei den letzten Übernachtungen hatte er motiviert begonnen im Rahmen seiner Möglichkeiten beim Auf- und Abbau zu helfen.
Pünktlich zum Abbauende begann es zu regnen. Zum Glück hatte es bei den sanitären Anlagen einen überdachten Aussenbereich, den wir für ein kühles, aber trockenes Frühstück nutzen konnten. Nach einer Stunde hatte der Regen dann so weit nachgelassen, dass wir trocken starten konnten. Erwartungsgemäss ging es nach Taylor Falls steil auf den Hügelrücken oberhalb des Flusses. Erneut hatten wir Glück, es begann erst wieder zu regnen, als wir oben waren. Trotz des starken Regens genossen wir den kurzen aber gut fahrbaren Swedish Immigrant Trail. Den Trail verliessen wir vorzeitig, um dem Franconia Sculpture Garden einen Besuch abzustatten. Im strömenden Regen angekommen konnten wir dort unsere Fahrräder ans Trockene stellen. Nach einer kurzen Pause unter dem Dach verzog sich der Regen, so dass wir den interessanten Skulpturen Park erkunden konnten.
Nach der Besichtigung konnten wir ohne Regen zum William O’Brien State Park fahren, wo wir eine Walk-In Camp-Site reserviert hatten. Die Regenpause reichte gerade noch, um das Zelt aufzustellen. Zum Kochen regnete es dann schon wieder – danach aber nicht mehr.
Am darauffolgenden Samstag genossen wir einen Ruhetag im State Park. Nach einem späten Frühstück machen wir zu Fuss einen Ausflug in den schönen alten General Store von Marine on St. Croix. Am Nachmittag trafen dann Sigrid und Kevin auf dem Zeltplatz ein. Wie in alten Zeiten (auf der Nordamerikatour 2017) kochten wir gemeinsam z’Nacht und spielten danach Farkle.
Nach der kalten Nacht fuhren wir nach dem Abbauen der Zelte nach Marine on St. Croix, wo wir im Park vor dem General Store gemeinsam frühstückten. Im Anschluss fuhren Sigrid und Kevin mit dem Auto zurück nach Minneapolis und wir machten uns mit den Velos ebenfalls auf den Weg dorthin. Den grössten Teil der Strecke fuhren wir auf dem Gateway State Trail, welchen wir nach einem steilen Anstieg auf die Hügelkette oberhalb des Flusses erreichten.
Dieser Trail war wie bereits der Gandy Dancer früher eine Eisenbahnstrecke. Dieser Trail war im Gegensatz zum letzten, aber durchgängig asphaltiert.
Beim Beobachten der anderen Trailnutzern stellten wir fest, dass wir allem Anschein nach ungenügend ausgerüstet waren: Eine auffallend grosse Zahl der anderen Nutzer war mit Fat-Bikes und/oder E-Bikes unterwegs. Ebenso schien es unüblich den ganzen Trail am Stück zu Fahren und nicht nur einen Ausflug von einem Parkplatz zu machen. Weiter zogen wir den Altersdurchschnitt deutlich nach unten.
In der Diskussion mit einer kleinen Gruppe einheimischer Radfahrer stellten wir ein grosses Interesse an unserer Tour fest. Da wir mehrere Antworten wiederholten vermuten wir auch ein gewisses Unverständnis für unser Abenteuer. Zum Teil könnte ein Teil des Unverständnisses auch von schlecht eingestellten Hörgeräten kommen 😊
Die Stadt St. Paul erreichten wir dann auch ohne extra breite Reifen und ohne Motor problemlos. Der Trail führte relativ weit ins Stadtgebiet hinein. Grösstenteils war der Trails von Bäumen gesäumt, so dass man die Stadt hauptsächlich an den häufigeren Strassenkreuzungen bemerkte. Ab Trailende waren wir durch St. Paul und Minneapolis auf Radstreifen und Radwegen unterwegs. Aufgrund der Erfahrungen in San Francisco (einmal quer durch die Stadt kann ja nicht so schwierig sein...) hatten wir für diesen Teil einige Stunden in die Planung der Route investiert. Es hatte sich gelohnt! Wir hatten nur wenige Steigungen und weitgehend Strecken mit wenig Verkehr, die sich gut fahren liessen.
Am späten Nachmittag erreichten wir kurz nach der Überquerung des Mississippi das Haus von Sigrid und Kevin.