Wellness-Nachmittag mit Tannzapfenbeschuss
Wir erwachten am Morgen durch ein leises prasseln. Eine Regenwolke hing über dem Zeltplatz.
Da wir erneut keine grosse Tagesetappe (nur ~45km) geplant hatten, beschlossen wir das Aufstehen um eine Stunde zu verschieben.
Nach unserem etwas späteren Start fuhren wir über viele Hügel der Küste entlang südwärts.
Im kleinen Dörfchen Elk statteten wir dem kleinen, schönen Elk Store einen Besuch ab, um uns mit Lebensmitteln einzudecken. Die Amerikaner fahren normalerweise an keinem Giftstore oder Kaffee vorbei ohne es besucht zu haben. Auch hier trafen wir Kevin und Sigrid wieder. Kevin hatte einige Tage zuvor seine warmen Kleider nach Hause gesendet, was er nun bei den langsam sinkenden Temperaturen am Abend bereute. So nutzte er die Gelegenheit statt ein T-Shirt einen warmen Kaputzenpulli zu kaufen.
Nach einer ausgiebigen Pause überquerten wir auf der Küstenstrasse weitere Hügel und erreichten am Mittag den Zeltplatz. Für einmal übernachteten wir nicht in einem State Park, sondern auf einem privaten Zeltplatz. Hier kamen wir trotz günstigen Hiker/Biker Preisen in den Genuss von Schwimmbecken und Wirlpool!
Nachdem Wellness-Programm nutzten wir den Nachmittag um am Blog zu arbeiten und mit anderen Radreisenden zu diskutieren. Dabei trafen wir hier das erste Mal auf Rosy und Philippe. Das pensionierte Walliser Ehepaar ist mit den Velos unterwegs von Alaska nach Südamerika (Patagonien, sofern alles klappt!). Da die Velowelt relativ klein ist, hatten die beiden natürlich schon von den Schweizern mit dem Liegetandem gehört :-) Da die beiden hauptsächlich französischsprechend waren, hatten wir die Herausforderung neben Englisch und Deutsch auch noch Französisch zu sprechen. Dabei war es teilweise relativ schwierig das passende Wort in er passenden Sprache zu finden.
Bis am Abend trafen dann immer mehr Radfahrer ein. Am Ende standen auf dem Platz 13 Zelte, so viele wie wir es noch nie erlebt hatten. Wir Radfahrer waren jedoch nicht die einzigen auf dem Hiker/Biker Zeltplatz. Während wir im Gespräch waren, genoss einige Etagen höher im Baum ein Eichhörnchen eine Mahlzeit. Klassisch Nordamerikanisch warf das Tier den Müll (Tannzapfen) auf die Deponie (Zeltplatz). Zum Glück war die Treffsicherheit nicht sehr gut, so dass niemand von uns getroffen wurde.
In der Nacht wurden dann weitere Tiere aktiv. Während wir schliefen kontrollierten die Waschbären, ob auch alle Ihre Lebensmittel gut weg gesperrt hatten. Bei den dreien, wo das nicht der Fall war, fehlten dann zur Strafe am Morgen Lebensmittel und der restliche Tascheninhalt wurde auf dem Platz verteilt.