Nach der grossen Tour in Nordamerika im vergangen Jahr haben wir uns dieses Jahr für eine einfach zu organisierende Tour in der Schweiz entschieden.
Ohne das Tandem verpacken zu müssen starteten wir entspannt von zuhause aus. Am ersten Tag fuhren wir durch das Emmental bis an den Sempacher See, wo wir auf dem Zeltplatz in Sempach übernachteten.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Luzern. Aufgrund der ausführlichen Planung (wir sind ja in der Schweiz, da wird nichts schief gehen...) erwischten wir ab Luzern die schöne aber sehr hügelige Route entlang dem Vierwaldstätter See... der Zentralbahn entlang hätte es auch eine flachere Route gegeben. Nach einer stärkenden Mittagspause in Stansstaad überquerten wir zwischen Buochs und Gersau mit der Autofähre den See. Am frühen Nachmittag schlugen wir auf dem Zeltplatz in Brunnen das Zelt auf und nahmen im Vierwaldstättersee ein erfrischendes Bad.
Von Brunnen aus hatten wir über Muoatathal den anstrengenden Anstieg auf den Pragelpass vor uns. Der Anstieg von der Schwyzer-Seite ist echt happig. Gefühlt ist es ab Muotathal bis zum Pass nur einmal steil. Nach einer kurzen Abfahrt zum Klöntalersee erreichten wir unser Tagesziel, den Zeltplatz hinten am See.
Am darauffolgenden Tag starteten wir mit der Abfahrt nach Glarus und an den Walensee. Der Radweg entlang dem Walensee ist zu Beginn mit seinen Tunnels ein spannendes Erlebnis! Nach einer Mittagspause am See und einer eher langweiligen Fahrt durch die Ebene erreichten wir dann den Zeltplatz von Bad Ragaz.
Ab Bad Ragaz fuhren wir über Pfäfers durch das Taminatal aufwärts und bogen in Vättis südlich in Richtung Kunkelspass ab. Auf dem Pass übernachteten wir im Berggasthaus Überuf.
Vom Pass her ging es steil hinab nach Tamins, teils durch einen engen, nicht asphaltierten Tunnel mit Kurven. In der Gegenrichtung wäre diese Route für uns mit dem Campinggepäck nicht fahrbahr gewesen! In Tamins war es dann auch der Zeitpunkt die Bremsbeläge zu ersetzen.
Bis nach Thusis war die Route dann entspannend flach. Dann ging es aber durch das Viamala Tal steil aufwärts, wo wir teils auch vom Regen begleitet wurden.
Auf dem Zeltplatz von Andeer blieben wir dann für zwei Übernachtungen, um dort bei Regenwetter einen Ruhe- und Waschtag einzulegen. Das Thermalbad von Andeer kam uns so gerade gelegen.
Ab Andeer ging es erneut aufwärts, zuerst durch die Roflaschlucht, dem Sufnersee und dem Hinterrhein entlang bis zur Ortschaft Hinterrhein. Nach der stärkenden Mittagspause fuhren wir die Serpentinen der Passstrasse auf den San Bernadino hoch. Die Kurven waren teilweise so eng, dass wir auf die Gegenfahrbahn ausweichen mussten, um diese fahrend zu meistern. Aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens war das zum Glück kein Problem. Ab Erreichen der Passhöhe hielten wir Ausschau nach einem passenden Übernachtungsplatz. Das war deutlich schwieriger als erwartet, so dass wir erst im einem Waldstück oberhalb von Pian San Giacomo fündig wurden.
Nach dem Biwak ging es dann durch das Misox primär abwärts. Wir startet auf über 1200m und erreichten dann in Tenero auf rund 200m den Lago Maggiore. Nach der Fahrt im heissen Tessin schlugen wir dann in Losone das Zelt auf.
Um der Talhitze zu entfliehen machten wir einen Tagsausflug auf den Monte Generoso.
Nach dem Ruhetag fuhren wir westwärts durch das schöne Centovalli bis nach Domodossola. Nach dem Mittagessen in Domodossola stand dann das erste Mal auf dieser Reise das Verpacken des Tandems auf dem Programm: Mit dem direkten Regio-Express fuhren wir danach von Domodossola zurück nach Bern.